Eine weitere gängige Kritik die man öfter liest sind die ewigen Reboots.
Da das System Aktualisierungen nicht zur Laufzeit angewendet seid ihr dazu angehalten in abständen euer System neu zu starten um von den neusten Updates Gebrauch zu machen. Diese Kritik trifft voll und ganz zu.
Randnotiz: Es gibt den Befehl transactional-update apply, dieser setzt einen für den nächste Startvorgang als zu aktivierenden Systemschanpschuss direkt aktiv.
Allerdings, auch wenn dies generell unter Linux weniger ein Problem darstellt, kann es bei klassischen Distributionen durch Updates zur Laufzeit zu unvorhergesehen Problem kommen. Ein Beispiel, wäre der leidige nVidia Treiber:
Man stelle sich vor, es gab ein Linux Kernel update. Das nVidia Kernelmodul wurde für den neuen Kernel gebaut und man startet danach eine Anwendung die auf eben dieses Kernel Modul angewiesen ist.
Die Wahrscheinlichkeit dass das nach hinten los gehen ist recht hoch. Die Anwendung wird das neue Kernel Modul für den neue Kernel laden, während aber noch der alte Kernel im Betrieb ist, und abstürzten.
Ähnliche Seiteneffekte können auch mit Anwendungen auftreten die noch auf einer älteren Bibliotheksauswahl laufen, diese aber nicht ABI kompatibel mit neueren Bestandteilen sind. Startet man die Anwendung neu, mit neuen Bibliotheken etc, ist alles fein, aber läuft diese noch mit dem alten Bestand kann es auch hier zu unvorhergesehen Problemen kommen.
Worauf ich hinaus will, der Ansatz, never reboot, unter alteingesessenen Linux-Nutzern ist im Kern weniger Sinnvoll und ein Neustart dann und wann bietet sich an.
Allein um Laufende Bibliotheken neu zu laden um Sicherheitslücken zu schließen.
Daher betrachte ich dies als vernachlässigbar kleines Problem. Zudem der Endnutzer trasnactional-update idealerweise nur einmal zur Ersteinrichtung zusätzlicher Treiber und VPN Software benutzt und sonst hoffentlich nie wieder. Die meiste Software kommt als flatpak oder über einen Distrobox Container und diese sind beide nicht von diesem Problem betroffen.
7 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Danke für den interessanten Artikel. Ich hatte vorher openSUSE Tumbleweed auf meinen Rechnern im Einsatz und wurde durch dich auf (damals noch) MicroOS aufmerksam. Ich hatte zwar damals schon davon gehört/gelesen, aber es als „exotische Spielerei“ abgetan und nicht wirklich in Erwägung gezogen, es zu nutzen. Tja, seit über einem Jahr bin ich jetzt absolut begeisterter AEON-Fan. Sowohl auf der Arbeit als auch daheim. Und da hauptsächlich zum Zocken, ich gebe es zu. 😉 Lediglich meine Frau ist „noch“ mit Tumbleweed unterwegs, da sie KDE Plasma bevorzugt und ich nicht ganz sicher bin, ob Kalpa tatsächlich schon weit genug ist. Danke dir für deine Beiträge und Mühen hier/auf X , YouTube, Twitch, und mach bitte weiter so. 🙂
P.S. Wie wäre es mit einer Präsenz auf Mastodon -oder zur Not auf Bluesky? „X“ wird von mir mittlerweile nur noch sehr selten genutzt, es lässt an Qualität inzwischen stark nach…
Hi Nefilim, vielen Dank für dein Kommentar.
Allgemein versuche ich mich aus Sozialeinnetzwerken weitgehend heraus zu halten. Außer um eben dort mal ein neues Video oder einen neuen Artikel zu posten.
Zu Kalpa kann ich tatsächlich etwas sagen, da ich es in einer VM aber auch auf einem separaten Rechner installiert habe. Das funktioniert tatsächlich sehr gut, trotz das es noch als ALPHA gekennzeichnet wird.
Was mir allerdings aufgefallen ist, ist das Kalpa keine X11 Sitzung von selbst mitbringt, der Artikel oben wurde entsprechend aktualisiert. Sonst habe ich aber bisher nichts zu meckern. Muss aber fairerweise dazu sagen, dass ich keine der beiden Kalpa Installationen auf einer täglichen Basis benutzte.
Vielen Dank für die schnelle Antwort! Das mit dem Rückzug aus sozialen Netzwerken kann ich gut verstehen und nachvollziehen.
Ich werde Kalpa wohl mal auf einer separaten SSD testen. Dass X11 nicht mehr dabei ist, stört mich nicht. Als Grafikkarte ist eine AMD X57OO XT im Einsatz, und KDE Plasma hat in Sachen Wayland ja große Fortschritte gemacht. Tumbleweed läuft momentan auch nur unter Wayland, und das ohne Probleme – auch bei Spielen nicht.
Danke dir für die Informationen. 🙂
Sorry, wenn ich die Kommentarfunktion etwas missbrauche, aber ich hätte noch eine Frage bezüglich Aeon an dich: nutzt du ein Zram-Swapfile? Standardmäßig ist bei Aeon ja keins vorinstalliert. Falls ja, gibt es eine Möglichkeit, die Größe einzustellen? Defaultwert ist ja meines Wissens der doppelte Ramspeicher-was aber bei den meisten etwas überdimensioniert sein dürfte. Oder braucht man das deiner Meinung nach nicht?
Alles gut, bin froh das mal einer diese Funktion benutzt 😀
Ja ich benutzte den Zram, der is standardmäßig so groß wie der eigentliche RAM. Allerdings ist Zram nicht wie ein normaler Swap, tatsächlich komprimiert das System deinen Arbeitsspeicher statt ihn in einen Swapfile zu schreiben. Und bis gerade dachte ich Zram wäre default in Aeon, weiß ich tatsächlich gerade nicht genau.
Ob man den Zram größer machen kann, kann ich nicht sagen, evtl. geht das auch gar nicht, da nichts auf Plate gelegt wird sonder immer noch im RAM bleibt, nur halt komprimiert.
Ah, wieder was gelernt. 🙂 Stimmt, Zram ist so groß wie der physische RAM, das hatte ich falsch im Kopf. Es kann auch durchaus sein, dass es mittlerweile standardmäßig bei Aeon aktiv ist-meine Installation ist ja schon über ein Jahr alt, da war das noch nicht so – was ich jetzt geändert habe. Größer brauche ich nicht, ich habe 64 GiB RAM. Und dass es komprimiert, statt es in ein Swapfile zu schreiben wusste ich ehrlich gesagt nicht. Vielleicht habe ich das auch du.rcheinander gebracht, weil ich durch die Aktivierung mit „sudo systemctl enable —now zramswap.service“ irrtümlich von einem Swapfile ausgegangen bin. Wie heißt es so schön? „Wer lesen kann, ist klar im Vorteil“. 😀 Danke für die Aufklärung. 🙂 Ich war nur unsicher, ob Zram wirklich was bringt, weil die Meinungen da auch weit auseinander gehen – zumindest bei Reddit.
Ich finde der ZRam bringt schon was. Natürlich erhöht sich die CPU-Last wenn das System swapped und es bleibt die Limitierung, dass dennoch nicht mehr als der maximal physisch vorhandene RAM genutzt werden kann. Sprich in deinem Fall, wenn alle aktiven Prozesse zusammen mehr als die 64GiB brauchen ist eben trotzdem Sense. Wenn es aber nur darum geht das einige Prozesse gerade eh nix machen und so gesehen geparkt werden können, dann kann man auch den RAM komprimieren und Platz für die anderen Prozesse so schaffen. Aber das verhält sich mit normalen Swap nicht anders. Das was auf der Platte liegt kann eben auch nicht von aktiven Prozessen genutzt werden und zu dem ist das wieder verwendbar machen des „echten“ swap Speicher um Längen langsamer als „mal eben“ den RAM zu dekomprimieren denn man braucht.
Für mich selber hab ich so die Daumenregel erdacht, dass einem Zram ungefähr 50% – 80% mehr RAM geben im normalen Gebrauch.
Ich selbst hab ja sogar nur 16GiB RAM, aber wenn mein System an ein Limit stößt, dann sind es eher die 10 GiB VRAM der Grafikkarte. Die sind schnell mal weg wenn man unbedingt n RTX Titel spielen will und dann auch noch hardware beschleunigt auf der GPU das ganze streamed 😀